CDU/CSU-Fraktion lehnt Wohnungsnotfallstatistik weiterhin ab
BAG Wohnungslosenhilfe fordert Expertenanhörung zum Thema
Berlin, 19.02.2016. Die CDU/CSU-Fraktion in Deutschen Bundestag verweigert sich weiterhin der Einführung einer bundesweiten Wohnungsnotfallstatistik, die Umfang und Entwicklung von Räumungsklagen und Wohnungslosigkeit abbilden soll. Dabei wird eine solche Statistik von der gesamten Fachwelt seit mehr als dreißig Jahren gefordert. Auch eine Mehrheit der Abgeordneten im Deutschen Bundestag steht dahinter – nur die CDU/CSU-Fraktion blockiert das Vorhaben.
Dies erklärte die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W), der Dachverband der Wohnungslosenhilfe, anlässlich der gestrigen Debatte des Bundestages zu einem Antrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (BT-Drucksache 18/7547) auf Einführung einer bundesweiten Statistik.
Die BAG W fordert die Fraktionen im Bundestag auf, angesichts der offenbar fehlenden fachlichen Expertise in der Sache, im Zuge der weiteren Ausschussberatungen ein Hearing abzuhalten, zu dem Wissenschaftler, die BAG W und Wohnungsverbände eingeladen werden sollten.
Zusätzliche Anstrengungen in der Kältehilfe und bei der Notunterbringung in Deutschland erforderlich
Berlin, 06.01.2016. Eine 57-jährige wohnungslose Frau, die bereits am 06. Dezember 2015 in einem Waldstück in der Nähe von Offenburg (Baden-Württemberg) tot aufgefunden wurde, ist erfroren. Die Polizei in Offenburg bestätigte, dass die Frau an Unterkühlung verstorben ist. Sie ist die erste wohnungslose Kältetote dieses Winters.
Angesichts des derzeitigen Wintereinbruchs in Deutschland und deutlich steigender Wohnungslosenzahlen fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W), der Dachverband der Wohnungslosenhilfe in Deutschland, zusätzliche Anstrengungen in der Kältehilfe und bei der Notunterbringung in Deutschland, um den Kältetod weiterer wohnungsloser Menschen zu verhindern.
Kommunen müssen ihre Pflicht zur Notunterbringung Obdachloser erfüllen
BAG Wohnungslosenhilfe legt Rechtsgutachten vor
Berlin, 24.11.2015. Wohnungslose Menschen haben ein Recht darauf, von der Kommune, in der sie sich aktuell und tatsächlich aufhalten, mit einer Notunterkunft nach Ordnungsrecht versorgt zu werden. Dabei ist es unerheblich, wie lange sich die Betroffenen bereits in der Kommune aufhalten. Regelungen, die eine Mindestaufenthaltsdauer in einer Kommune vorsehen, sind nicht rechtens. Dies erklärte Thomas Specht, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) in Berlin. In der Praxis erfüllten Kommunen diese Pflichtaufgabe oft nicht oder nur unzureichend, so Specht, deswegen habe die BAG W ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das die Rechtslage nochmals eindeutig darlege.
Protestaktion der Wohnungslosenhilfe vor dem Brandenburger Tor
Berlin, 11.11.15. Heute hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W), der Dachverband der Wohnungslosenhilfe in Deutschland, zusammen mit wohnungslosen Menschen und vielen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe vor dem Brandenburger Tor für bezahlbaren Wohnraum und für den Zugang von Wohnungslosen zu Wohnungen protestiert.
Die Aktion bildet den Abschluss der dreitägigen Bundestagung der BAG W und steht unter dem Motto „Wohnen ist ein Menschenrecht! Solidarität statt Konkurrenz“. Einer immer größer werdenden Zahl wohnungssuchender Menschen mit geringen Einkommen stehe ein ständig schrumpfendes Angebot an bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung.
Bundestagung der Wohnungslosenhilfe unter dem Motto „Solidarität statt Konkurrenz“ beginnt in Berlin
Konkurrenz zwischen einheimischen und zugewanderten Wohnungslosen verhindern
Berlin, 09.11.2015. Heute beginnt die dreitägige Bundestagung der BAG Wohnungslosenhilfe (BAG W), des Dachverbandes der Wohnungslosenhilfe in Deutschland, in Berlin. Mit 900 Teilnehmenden und Mitwirkenden ist dies die bislang größte Tagung der Wohnungslosenhilfe in Deutschland. Das große Interesse der Fachleute aus Sozialarbeit, Verbänden, Kommunen, Wohnungswirtschaft, Wissenschaft und Betroffenenorganisationen zeigt den enormen Problem- und Handlungsdruck in fast allen Regionen des Landes.
335.000 Menschen in Deutschland sind ohne Wohnung - so viele wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Fast 40.000 von ihnen leben ohne jede Unterkunft auf der Straße. Diese Zahlen sind in den letzten Jahren massiv angestiegen. Bis zum Jahr 2018 ist nach Schätzung der BAG W mit mehr als einer halben Million wohnungsloser Menschen zu rechnen.
Winfried Uhrig, Vorsitzender der BAG W erklärte: „Es fehlen bezahlbare Wohnungen für wohnungslose Menschen und für viele andere einkommensarme Haushalte, die von Hartz IV leben müssen, im Niedriglohnsektor arbeiten oder eine Teilzeitbeschäftigung haben. Auch die Flüchtlinge und EU-Zuwanderer, die Schutz, Arbeit und Auskommen in Deutschland suchen, sind auf bezahlbare Wohnungen angewiesen. Wir stellen also fest: Einer immer größeren Zahl Wohnungssuchender mit geringem Einkommen steht ein ständig schrumpfendes Angebot an bezahlbarem Wohnraum zur Verfügung.“
Zahl der Wohnungslosen in Deutschland auf neuem Höchststand
BAG Wohnungslosenhilfe: 335.000 Menschen in 2014 ohne Wohnung
Prognose: weitere Steigerung bis 2018 auf mehr als eine halbe Million Wohnungslose
Berlin, 05.10.2015. Die BAG Wohnungslosenhilfe (BAG W) ermittelt einen drastischen Anstieg der Wohnungslosigkeit in Deutschland: 2014 waren ca. 335.000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung - seit 2012 ist dies ein Anstieg um ca. 18 %.
Die BAG W prognostiziert von 2015 bis 2018 sogar einen weiteren Zuwachs um 200.000 auf dann 536.000 wohnungslose Menschen. Das wäre eine Steigerung um ca. 60 %.
Diese Zahlen präsentierte der Dachverband der Wohnungslosenhilfe am Montag in Berlin.
„Wir müssen leider davon ausgehen, dass das Wachstum der Wohnungslosigkeit zwischen 2012 und 2014 unseren früheren Prognosen entsprochen hat und die Zukunft noch düsterer aussieht“, erklärte Thomas Specht, Geschäftsführer der BAG W.