Glossar wichtiger Fachbegriffe

Aggregierung | Mit Hilfe eines von der GSDA erstellten Aggregierungstools werden die in einer Exportdatei vorliegenden Klientendaten der teilnehmenden Einrichtungen  in ein Datenaggregat übertragen, dass eine vollständige Anonymisierung der personenbezogenen Daten der Einrichtungen gewährleistet. Bei dem Tool handelt es sich um eine kleine Programmdatei, die von der GSDA bzw. der BAG W an Einrichtungen, die mit einer zertifizierten Dokumentationssoftware arbeiten, jeweils zum Jahresbeginn verschickt wird.

AG STADO | Abkürzung für die 1999 gegründete Arbeitsgemeinschaft Statistik und Dokumentation auf Bundesebene für die Hilfen in besonderen Lebenslagen und vergleichbare Hilfearten. Sie ist ein Zusammenschluss des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt, des Deutschen Caritasverbandes, des Diakonischen Werkes der EKD, des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, der Bundesarbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.

Basisdatensatz | Zusammenstellung und Definition von Variablen zur Erfassung und Dokumentation der Lebenssituation wohnungsloser und von Wohnungslosigkeit bedrohter Menschen. Die Variablen und ihre Ausprägungen des von der AG STADO erarbeiteten und in den letzten Jahren weiterentwickelten Datensatzes stellen die verbindliche Grundlage für die Jahreserhebung der BAG W dar.

Datenlieferanten | Stelle, die aggregierte Daten für die Jahreserhebung an die GSDA liefert. Dabei kann es sich um eine Einrichtung handeln, die ihre eigenen Daten oder Daten mehrerer Einrichtungen (Teilstellen) liefert. Es kann sich dabei aber auch um einen Dienstleister handeln, der Daten mehrerer Einrichtungen sammelt und dann in aggregierter Form an die GSDA weiterleitet.

Exportdatei | Um die Klientendaten der teilnehmenden Einrichtungen in ein Datenaggregat übertragen zu  können, müssen die KlientInnendaten in einer Exportdatei gespeichert werden. Zertifizierte Software verfügt über eine interne Schnittstelle, mit der diese Exportdatei erzeugt werden kann.

GSDA | Die Gesellschaft für Standard-Dokumentation und Auswertung ist Vertragspartner der BAG W und ist für die technische und organisatorische Abwicklung der Jahreserhebungen in der Wohnungslosenhilfe verantwortlich. Zugleich ist die GSDA an der technischen Umsetzung der Weiterentwicklung des Basisdatensatzes der AG STADO beteiligt.

Klientendaten | Statistische Angaben der innerhalb des jeweiligen Erhebungszeitraums in den an der Jahreserhebung teilnehmenden Einrichtungen und Dienste der Wohnungslosenhilfe betreuten und versorgten Menschen. Die Daten werden im technischen Verfahren der Aggregierung anonymisiert und für die statistische Auswertung durch die BAG W aufbereitet.

Klientendatenerhebung | Jährlich durchgeführte Erhebung von Klientendaten durch die BAG W. Die technisch-organisatorische Begleitung der Erhebung erfolgt durch die GSDA, die im Auftrag der BAG W die aggregierten Daten aus den Einrichtungen und Diensten der Wohnungslosenhilfe zusammenträgt und für die statistische Auswertung aufbereitet.

Manual | Detaillierte Beschreibung der Variablen und ihrer Ausprägungen im Basisdatensatz der AG STADO. Das Manual beinhaltet darüber hinaus wichtige Informationen über die allgemeine Definition der im Basisdatensatz enthaltenen Datensätze, die Definition der Erhebungseinheiten und Erhebungsformen sowie Empfehlungen für die Softwarehersteller und Anwender dieser Software. Das jeweils aktuelle Manual kann als Pdf-Dokument von den Seiten der BAG W herunter geladen werden.

Schnittstelle | Die von der GSDA erstellte Datei definiert für die unterschiedlichen Programme zur Dokumentation von Hilfeprozessen die Positionen und Inhalte der in das Aggregationstool auszulesenden Daten gemäß der Vorgaben des Basisdatensatzes. Die Datei wird auf Anfrage von der GSDA bzw. der BAG W an interessierte Softwarefirmen und Programmentwickler versandt und ist Grundlage für die Vorbereitung der Dokumentationssoftware für die Zertifizierung.

Statistikbericht | Jährlich erstellter Bericht zur Lebenssituation wohnungsloser und von Wohnungslosigkeit bedrohter Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. Grundlage des Berichts sind die Daten der jeweiligen Jahreserhebung, die von den teilnehmenden Einrichtungen und Diensten der Wohnungslosenhilfe an die GSDA geliefert werden. Der Statistikbericht wird von der Geschäftsstelle der BAG W erstellt und an die Mitglieder und teilnehmenden Einrichtungen versandt. Darüber hinaus wird der aktuelle Statistikbericht auf den Seiten der BAG W, wo auch die Berichte der letzten Jahre bereitstehen, zum Herunterladen bereitgestellt.

Teilstellen | Einrichtungen und Dienste, für die Daten für die Jahreserhebung geliefert werden. Liefert eine Einrichtung oder ein Dienst nur eigene Daten, so handelt es sich zugleich um einen Datenlieferanten. Werden Daten für unterschiedliche Einrichtungen oder Dienste oder mehrere Angebote einer Einrichtung geliefert, so handelt es sich bei all diesen Einheiten um teilstellen einer Datenlieferung. In einer speziellen Abfrage über das Aggregierungstool erfasst die BAG W die jeweilige Organisationsstruktur einer Datenlieferung, um die Zahl der Teilstellen in den gelieferten Datenaggregaten und die dahinter stehende Hilfestruktur abzubilden.

Zertifizierung | Ist eine Dokumentationssoftware an den jeweils gültigen Basisdatensatz angepasst, so müssen die erfassten Daten gemäß der Definitionen und Vorgaben der entsprechenden Schnittstelle in die Exportdatei ausgelesen werden, damit diese dann später korrekt in die Datenaggregation übertragen werden kann. Dieser Ausleseprozess wird von der GSDA in einem kostenpflichtigen Testverfahren geprüft. Nach erfolgreicher Überprüfung erhält die Dokumentationssoftware ein Prüfsiegel der AG STADO, das den Anwendern signalisiert, dass das Programm mit dem Basisdatensatz der AG STADO ausgestattet ist und Daten für die Klientendatenerhebungen der BAG W bereitstellen kann.

Zusatzdatenerhebung | Der Datensatz, der die Grundlage der jährlichen Statistikberichterstattung der BAG Wohnungslosenhilfe darstellt, besteht aus aggregierten Einrichtungsdaten, aus denen heraus im Auswertungsprozess keine Rückschlüsse mehr auf die Struktur der Datenlieferungen gezogen werden können. Für die Aussagekraft der Statistik ist das Wissen über die Zusammensetzung der Erhebungseinheiten jedoch nötig – um wie viele teilnehmende Einrichtungen handelt es sich genau, sind dies ambulante oder stationäre Einrichtungen, reine Frauen- oder Männereinrichtungen etc. Diese Informationen, die von hoher Bedeutung für die Aussagekraft der Daten sind, wurden in den letzten Jahren mittels einer eigenständigen Zusatzdatenerhebung abgefragt. Mit der Jahreserhebung 2011 wurde diese Abfrage in den Aggregierungsprozess integriert.