Menschenrechte und Frauenrechte in der Wohnungslosenhilfe

Fachtagung der BAG Wohnungslosenhilfe e.V., 13. und 14. November 2014 in Berlin

Vor 30 Jahren, im Oktober 1984, fand die erste Tagung des kurz zuvor gegründeten Arbeitskreises Frauen der Bundesarbeitsgemeinschaft – damals noch – Nichtsesshaftenhilfe statt.

Das Jubiläum zum Anlass nehmend, wollen wir fragen:

  • Wie lassen sich Rechte wohnungsloser Frauen in verschiedenen Kontexten sichern und durchsetzen?
  • Wie kann sichergestellt werden, dass die Hilfen für Frauen in Wohnungsnot den menschenrechtlichen Anforderungen standhalten?
  • Welche Bedeutung hat die Kategorie „Geschlecht“ in der Sozialen Arbeit und in der Wohnungslosenhilfe?

Die Tagung muss sich dabei auf einige Themen und Sektoren beschränken: die Rechte wohnungsloser Frauen mit Kindern, ihr Zugang zu Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung, zu Frauenräumen in gemischtgeschlechtlichen Settings und zu adäquaten psychotherapeutischen Angeboten stehen im Fokus. Das Recht auf Teilhabe und Selbstbestimmung ist ein weiteres zentrales Thema der Tagung.

Das gemeinsame Abendessen bei einer Fahrt auf der Spree bietet Gelegenheit für den informellen Austausch zwischen Kolleginnen der „ersten Stunde“ und den vielen, die sich seitdem in den Hilfen für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen engagieren.

Dokumentation

Begrüßung und Eröffnung der Tagung
Werena Rosenke, BAG Wohnungslosenhilfe e.V., Berlin

Menschenrechtliche Anforderungen an die Hilfen für wohnungslose Frauen
Prof. Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, Berlin

Frauen mit Kindern in Pflegefamilien – Wie werden gelingende Eltern-Kind-Beziehungen möglich?
Prof. em. August Huber, Pflegeelternschule Baden-Württemberg e. V., Metzingen

AG 1: Teilhabe und Selbstbestimmung

Empowerment als Handlungsrahmen von Teilhabe
Prof. Dr. Beate Blank, Duale Hochschule Baden-Württemberg Villingen-Schwenningen

Zwischen Regelwerk und Selbstbestimmung – Partizipation in der Wohnungslosenhilfe am Beispiel einer niedrigschwelligen Einrichtung für Frauen
Maria Nestele – Hilfen für Frauen – Caritasverband für Stuttgart, Stuttgart

Kunst als Medium zur Teilhabe
mit der Künstlerin Eva Dönges, Traumgestaltung, Köln

Mitmachen und Teilen: Gute Beispiele aus der Praxis der Teilnehmerinnen
Diskussionsform: Fishbowl

Speed Geeking

Frauen in gemischtgeschlechtlichen Settings
Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin der Sozialen Hilfen Oberberg / Diakonie Michaelshoven, Gummersbach

Projekt Soziale Teilhabe – Job Coach
Anja Sigloch, Job Coach, Neefhaus, Eigenbetrieb Leben und Wohnen, Stuttgart

Keine Therapie für wohnungslose Frauen?
Julia Lang, Die Sozialen Hilfen Oberberg / Diakonie Michaelshoven, Gummersbach

AG 2: Handlungsansätze im Bereich Arbeiten und Qualifizieren für wohnungslose Frauen
Karin Kühn, Frankfurt/Main und Lissi Hohnerlein, SOZPÄDAL e.V., Karlsruhe

AG 3: Psychotherapeutische Angebote für Wohnungslose – Therapieverfahren und Erfolge
Dr. med. Beate Gaupp, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, München

AG 4: Auf den Hund gekommen! Perspektiven und Möglichkeiten tiergestützter Arbeit in der Wohnungslosenhilfe für Frauen
Annett Eckloff, Leben mit Tieren e.V., Alice Salomon Hochschule, Berlin
Viola Freidel, Geschäftsführerin Leben mit Tieren e.V., Fachkräfte für tiergestützte Therapie, Berlin

Diskussion:
30 Jahre Hilfen für Frauen in Wohnungsnot: Was ist geschafft? Welchen Herausforderungen muss begegnet werden?

Abschlussvortrag:
Die Bedeutung der Kategorie „Geschlecht“ in der Sozialen Arbeit
Prof. Dr. Birgit Meyer, Hochschule Esslingen, Esslingen