Zuwanderer und Flucht – Herausforderungen für die Wohnungslosenhilfe

Vor allem zwei aktuelle Entwicklungen befördern derzeit die Debatten über Migration und Wohnungsnotfallhilfe und sind damit von besonderer Bedeutung für die weitere fach- und sozialpolitische Arbeit der BAG W: eine anhaltend hohe Zahl von EU-Zuwanderern und eine steigende Zahl von Flüchtlingen und Asylsuchenden. Ausgehend von der bisherigen Behandlung dieser Thematik in der fachpolitischen Arbeit der BAG W beschreibt Rolf Jordan in seinem Beitrag grundlegende Aspekte dieser Entwicklung.

Die seit Januar 2014 uneingeschränkt geltenden Freizügigkeitsregelungen für Bürger der EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien geben Befürchtungen Vorschub, dass dadurch in den kommenden Monaten auch die Zahl der aus diesen Länder stammenden Hilfesuchenden in der kommunalen Notversorgung und den niedrigschwelligen Angeboten der Wohnungslosenhilfe zunehmen wird. Dieser Thematik widmen sich die Beiträge von Andrea Hniopek mit Blick auf die Situation in Hamburg und von Marie-Therese Reichenbach mit Blick auf die Situation in Berlin.

Vor allem in Ballungsräumen hat die steigende Zahl von Flüchtlingen und Asylsuchenden dazu geführt, dass eine wachsende Zahl dieser Menschen nach dem Verlassen der Flüchtlingsunterkünfte direkt in der Obdachlosigkeit landet. Der Frage nach den möglichen Auswirkungen dieser Entwicklung geht Andreas Pürzel in seinem Beitrag zur aktuellen Situation in München nach.

Zu den wesentlichen Problemlagen von Migranten gehört der fehlende und ungeklärte Zugang zu medizinischer Versorgung. Gerade niedrigschwellige medizinische Projekte der Wohnungslosenhilfe verzeichnen seit langem einen hohen Anteil von Zuwanderern in ihren Angeboten. Claudius Voigt diskutiert in seinem Beitrag entlang von Fallbeispielen die Frage nach den Zugängen von Unionsbürgern und ihren Angehörigen zum Gesundheitssystem.

Rolf Jordan,
Fachreferent der BAG W