Dies war auch der Titel der diesjährigen Tagung der Hilfen für Frauen in Wohnungsnot der BAG Wohnungslosenhilfe e.V.. In dieser Ausgabe der wohnungslos dokumentieren wir einige der Tagungsreferate zu diesem Thema.
Warum die Tagung? Warum dieser Themenschwerpunkt? Wohnungslose Frauen bzw. Frauen im Hilfesystem der Wohnungslosenhilfe sind längst nicht immer alleinstehend. Sie haben Kinder, mit denen sie zusammenleben oder die fremduntergebracht sind; sie leben in Paarbeziehungen oder wollen Paarbeziehungen eingehen. Wohnungslose Frauen leben als Familie oder Alleinerziehende in kommunalen Unterkünften oder in Einrichtungen der freiverbandlichen Wohnungslosenhilfe. Eben eine „Normalität im Ausnahmezustand“ (Claudia Steckelberg). Nicht immer sind die Angebote der Wohnungslosenhilfe darauf eingestellt; gehen noch häufig von der Vorstellung der sog. alleinstehenden wohnungslosen Männer und Frauen aus. Claudia Steckelberg schreibt in ihrem Beitrag über die Bedeutung von Partnerschaft und Familie in den Orientierungen wohnungsloser Frauen und plädiert für einen geschlechtsreflektierenden Ansatz in der Wohnungslosenhilfe.
Alltag und Hilfeprozess stellen für die Einrichtungen, die Beraterinnen und die Klientinnen eine besondere Herausforderung dar. Kindeswohlgefährdung, destruktiv erlebte Partnerschaften und die scheinbare Hilflosigkeit der Beraterin, die Beraterin zwischen Kind und Klientin, die Zusammenarbeit und Kooperationen zwischen Wohnungslosenhilfe und Jugendhilfe sind hier die wichtigen Themen, die in den Beiträgen von Karin Kühn, Regina Quapp-Politz und Claudia Wallner aufgegriffen werden.
Werena Rosenke
Schriftleitung wohnungslos