Die Kältetoten des Winters 2010 / 2011
Aktualisierung 09. März 2011
Der BAG Wohnungslosenhilfe e.V. ist erst in den letzten Tagen bekannt geworden, dass Ende Februar ein weiterer wohnungsloser Mann in Hamburg erfroren ist. Damit sind nach Informationen der BAG Wohnungslosenhilfe e.V. im Winter 2010- 2011 mindestens vier wohnungslose Männer auf der Straße erfroren.
- Am 26. 12. 10, Mann (51 ), unter einer Laderampe im Hinterhof eines Einkaufsmarktes, Trier (Rheinland-Pfalz)
- Am 27. 12. 10, Mann (57 J. ), hatte sein Nachtlager im Gebüsch; von Passanten entdeckt verstarb der stark unterkühlte Mann dennoch kurz darauf im Krankenhaus, Ulm (BaWü)
- Am 01. 01. 2011, Mann (64 J. ), erfriert in seinem Nachtlager, das er seit längerem in einem Gebüsch eingerichtet hatte, Hamburg
- Am 22. 02. 2011, Hans-Karl E. (62 J.), erfriert in einem kleinen Park neben einer Hochhaussiedlung; hatte dort bereits seit längerem sein Lager eingerichtet, Hamburg
Die BAG Wohnungslosenhilfe e.V. bekräftigt ihre Appelle und Forderungen:
- Keine menschenunwürdigen Asyle, sondern Ermöglichung eines Mindestmaßes an Privatsphäre und Selbstbestimmung
- Dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten für kleinere Gruppen von Wohnungslosen (auch mit Hunden)
- Schutz und Sicherheit vor Diebstahl und Gewalt
- Für wohnungslose Frauen muss es die Möglichkeit einer separaten und sicheren Unterbringung geben
- Großzügige Öffnungszeiten der Unterkünfte (auch tagsüber und nachts)
- Keine Befristung des Aufenthaltes auf wenige Tage pro Monat
- Notrufnummern, damit Bürger gefährdete Menschen melden können
- Öffnung von U-Bahnstationen, Bahnhöfen und anderen geeigneten öffentlichen Gebäuden
- Ausreichend viele niedrigschwellige Tagesaufenthalte
- Streetwork und andere Formen aufsuchender Arbeit aus- oder aufbauen