Prävention: Vermeidung von Wohnungslosigkeit ist die beste Hilfe!

VI. Präventionstagung der BAG Wohnungslosenhilfe e.V., 29. Juni 2012 in Freiburg

Nach über zehn Jahren ist die Gesamtzahl der in Deutschland wohnungslos gewordenen Menschen wieder deutlich gestiegen. So schätzt die BAG Wohnungslosenhilfe für 2010 schon 248.000 Wohnungslose. Bis zum Jahr 2015 prognostiziert die BAG W einen weiteren Anstieg um 10 bis 15 %. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt wird für einkommensarme Mieter und für Wohnungslose damit noch schwieriger. In vielen Regionen gibt es bereits kaum noch Wohnungen im Segment der preiswerten Kleinwohnungen. Verschärft wird die Situation durch die sog. „angemessenen Kosten der Unterkunft“. Die Einstiegsmiete für viele ALG II Beziehende liegt häufig am obersten Rand der sog. Angemessenheit und bei der ersten Preissteigerung bereits darüber – mit der Konsequenz der Zuzahlung aus dem Regelsatz und vor allem auch der Folge, dass im Falle von Mietschulden diese nicht übernommen werden, da die Angemessenheit nicht mehr gewahrt ist.

Vor diesem Hintergrund fragt die Tagung u. a. nach der sozialen Verantwortung und den Handlungsmöglichkeiten – einerseits der Kommunen und der Wohnungswirtschaft bei der Sicherung und bei dem Erhalt von Wohnraum, andererseits aber auch nach der Verantwortung von Bund und Ländern, wenn es um die Zukunft der Sozialen Wohnraumförderung in Deutschland geht. Die Gruppenarbeit vertieft Schlüsselthemen der Präventionsproblematik. Dabei sollen mit den Teilnehmenden Perspektiven sowohl für eine effektive Wohnungssicherung und den Wohnungserhalt unter den Bedingungen des SGB II/SGB XII und der zunehmenden Knappheit auf den Wohnungsmärkten als auch für eine organisierte Kooperation von kommunalen Fachstellen, freiverbandlicher Wohnungslosenhilfe und Wohnungswirtschaft entwickelt werden.

Dokumentation

Eröffnung und Grußwort
Winfried Uhrig, Vorsitzender der BAG Wohnungslosenhilfe e.V.

Prävention und Wohnungssicherung in Zeiten knappen Wohnraums und steigender Mieten – die Möglichkeiten der Kommune
Werner Hein, Amtsleiter Amt für Wohnraumversorgung Freiburg
Michael Held, Stellv. Amtsleiter Amt für Wohnraumversorgung Freiburg

Wenn preiswerter Wohnraum knapp ist: Verantwortung und Möglichkeiten der Wohnungswirtschaft bei der Versorgung einkommensarmer und wohnungsloser Haushalte
Reiner Kuklinski, Geschäftsführer Volkswohnung GmbH, Karlsruhe

AG 1: Modelle und Möglichkeiten der Prävention in Landkreisen
Susanne Hahmann, Leitung Wohn- und Eingliederungshilfe für Oberberg, Diakonie Michaelshoven e. V., Waldbröl

AG 2: Wohnungen erhalten – Zugang zu Wohnraum sichern – Auswirkungen (un)“angemessener Mietobergrenzen“ auf die Klientel der Wohnungslosenhilfe
Angelika Hägele, stellvertretende Geschäftsführerin Diakonieverein beim Diakonischen Werk Freiburg e.V.

AG 3: Rechtliche Gestaltung der Beteiligung frei-gemeinnütziger Träger der Wohnungslosenhilfe bei der Prävention von Wohnungsverlusten
Sonja Rexhäuser, Leiterin der Fachstelle Wohnungssicherung Karlsruhe
Dr. Thomas Specht, Geschäftsführer der BAG Wohnungslosenhilfe e. V., Bielefeld