Menschenrechte und Frauenrechte in der Wohnungslosenhilfe

Unter diesem Titel fand im November 2014 die Jahrestagung der „Hilfen für Frauen in Wohnungsnot“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W), die sog. BAG W-Frauentagung statt.

In dieser Ausgabe der wohnungslos dokumentieren wir die Beiträge von Prof. Dr. Beate Rudolf und von Prof. Dr. Birgit Meyer.

In ihrem Artikel „Menschenrechtliche Anforderungen an die Hilfen für wohnungslose Frauen“ erläutert Beate Rudolf die zentralen UN-Weltpakte, Sozialpakt und Zivilpakt, und zentrale Menschenrechtsverträge, die Konvention über die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau, entsprechend der englischen Abkürzung CEDAW genannt, die UN-Behindertenrechtskonvention und die die UN-Kinderrechtskonvention und analysiert deren Bedeutung für die Hilfen für wohnungslose Frauen. Die Autorin zeigt: Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession ernstgenommen gibt nicht nur Aufschluss darüber, was Gesetzgebung, Verwaltung und Einrichtungen tatsächlich leisten müssen, sondern nimmt die wohnungslose Frau als Rechtsträgerin ernst. Dies ist natürlich nicht nur eine Chance für die Hilfen für wohnungslose Frauen, sondern für alle Menschen in Wohnungsnot und die soziale Arbeit allgemein.

Prof. Dr. Birgit Meyers Artikel „Die Bedeutung der Kategorie „Geschlecht“ in der Sozialen Arbeit ist ein Plädoyer für einen geschlechterreflektierenden Blick, der „passgenaue Angebote für Frauen und Männer in der Sozialen Arbeit ermöglicht, die den spezifischen Lebensumständen gerecht werden, optimale Handlungsoptionen bereitstellen, individuelle Spielräume erweitern und Scham-Strukturen verändern“, so lautet eine der Schlussfolgerungen der Autorin.

Beide Beiträge zum Themenschwerpunkt dieser Ausgabe zeigen das Potential, das menschenrechtlichen und geschlechtsgerechten Prinzipien in der Sozialen Arbeit innewohnt.

Neben den Themen „niedrigschwellige Suchtarbeit“ und „Prävention von Wohnungslosigkeit“ greifen wir in der Rubrik Praxis mit dem Beitrag „Gestorben wird überall – auch auf der Straße“ den Themenschwerpunkt „wohnungslos altern, sterben, trauern“ der wohnungslos-Ausgabe 2 / 2014 erneut auf.

Werena Rosenke, Schriftleitung wohnungslos