BAG Wohnungslosenhilfe fordert Einführung bundesweiter Wohnungsnotfallstatistik

Bundesregierung lehnt Einführung ab

Die wohnungslosen Haushalte und die von Wohnungslosigkeit bedrohten Haushalte werden in Deutschland nicht statistisch erfasst.

Die BAG Wohnungslosenhilfe fordert seit langem die Einführung einer Wohnungsnotfallstatistik als Planungsgrundlage für Bund, Länder und Gemeinden und Bestandteil der Armutsberichterstattung. Anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte zur Wohnungsnotfallstatistik erklärte Geschäftsführer Thomas Specht, BAG W: „Es ist ein Skandal, dass in Deutschland zu dieser Form extremer Armut und sozialer Ausgrenzung keine verlässlichen Daten vorliegen.“

Er forderte die Regierungsparteien auf, ihre Ablehnung aufzugeben. Seit 2009 steige die Wohnungslosigkeit und die Zahl der von Wohnungslosigkeit bedrohten Haushalte wieder an. Für 2010 erwarte die BAG W einen noch stärkeren Anstieg.

Die unzureichende Anpassung des Regelsatzes und die vielen Streichungen und Kürzungen im Sozialbereich wird nach Auffassung der BAG W das Risiko in Deutschland, wohnungslos zu werden, drastisch erhöhen.

Die BAG W schätzt die Zahl der Wohnungslosen für das Jahr 2008 auf ca. 230.000 Menschen und die Zahl der von Wohnungslosigkeit bedrohten Haushalte auf ca. 100.000.

PRM_2010_09_30_Wohnungsnotfallstatistik.pdf