Ist soziale Integration noch möglich?

Die Wohnungslosenhilfe in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung

Bundestagung 2007 der BAG Wohnungslosenhilfe e.V., Potsdam, 07. bis 09. November 2007

Soziale Ungleichheiten und Armut sind nicht neu, sondern seit langem Bestandteil unserer Gesellschaftsordnung. Während in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs und sozialen Fortschritts die Hoffnung vorherrschte, dass sich soziale Ungleichheiten im Laufe der Zeit abschwächen würden, sehen wir, dass soziale Spaltungen und Armut in der Gesellschaft zunehmen. Neuerdings wird der Kampf der politischen Parteien um die Stimmen der Mittelschichten, die sich teilweise von sozialem Abstieg bedroht fühlen, zunehmend auf dem Rücken der Armen ausgetragen, die nur motivierter und leistungsbereiter sein müssten, die sich nur mehr bilden und stärker anstrengen müssten, um dann auch in die Mitte unserer Gesellschaft aufzusteigen.

Wohnungslosenhilfe und wohnungslose Menschen sind davon besonders betroffen, denn viele Indikatoren sprechen dafür, dass ihre soziale Integration immer deutlicher an die Grenzen stößt, die die zunehmende soziale Spaltung in Deutschland setzt. Die Bundestagung 2007 soll deshalb in den Handlungsfeldern Arbeit und Beschäftigung, Bildung und Ausbildung, soziale Rechte und Menschenrechte sowie Wohnen und Gesundheit die tatsächlichen Chancen wohnungsloser Menschen zur sozialen Integration untersuchen. Müssen die Ziele sozialer Integration neu definiert werden? Muss der Abbau sozialrechtlicher Ansprüche aus der Perspektive der Menschenrechte grundsätzlich hinterfragt werden? Das sind nur einige der Fragen, die der dreitägige Kongress beantworten möchte.